Ich finde ja eine der besten Food-Erfindungen sind Quiches. Allein schon der Mürbeteigboden für sich wäre ein ganz fabelhaftes Gericht, denn Mürbteig ist ja Keksteig und wer bitte mag keine Kekse? Eben. Ok, bei einer Quiche ist es natürlich ein herzhafter Keksteig, aber Keks ist Keks und Kekse sind lecker!
Deswegen musst Du auch ein bisschen aufpassen beim Ausrollen des Teigs und anschließendem in die Quicheform Einpassen nicht zu viel davon zu naschen, sonst gibt es unschöne Löcher im Rand, wenn am Ende zu wenig Teig für die Quicheform übber ist.
Ich weiß natürlich, dass es Leute geben soll, die nie im Leben rohen Keksteig naschen würden, weil Mama gesagt hat, dass man davon Bauchweh bekommt und erst recht nicht, wenn rohes Ei mit im Teig ist – hier würde die vegane Variante des Teigs direkt Abhilfe schaffen #kannmanchmalsoeinfachsein. Nun, lass mich Dir was verraten, Mama – eh die Beste, ist nicht dumm! Denn wenn Du aus Bauchweh des Todes – Angst nix von dem leckeren Mürbeteig naschst, kann Mama selbst naschen UND es gibt keine unschönen Fehlstellen im Quicheboden! Denk da mal drüber nach. #supermama
Bei mir jedenfalls wird immer Mürbteig genascht und ich habe noch nie nie nie Bauchweh davon bekommen. Aber musst Du natürlich wissen, ob Du lieber auf Mama hörst.😉

So, herzhafter Keksteig also, klassischerweise gefüllt mit einer Mischung aus Eiern, Sahne und Speck. Füllst Du den Mürbteigboden nicht damit, ist es übrigens keine Quiche, sondern eine Tarte, sagen die Franzosen und die haben es schließlich erfunden. D.h. heute backen wir eigentlich keine Quiche, sondern eine Tarte.
Offensichtlich gibt es nicht erst seitdem ein absolut unsinniger, überflüssiger und indiskutabler Streit darüber entbrannt ist, ob es Sojamilch heißen darf, es Fleischtomaten, Zimtschnecken und Katzenzungen aber weiterhin völlig unbehelligt ob der zwar im Namen, aber nicht im Produkt selbst enthaltenen Zutat auf unsere Teller schaffen – gelangweilte streitlustige Schlauberger Ernährungswissenschaftler mit Hauptfach Sprachwissenschaften, denen es großen Spaß macht andere auf ihre vermeintlichen kulinarischen Sprachfehler und Bildungslücken freundlich aber super nervig bestimmt hinzuweisen. #längstersatzdestages
Also egal, Quiche oder Tarte, sieht beides gleich aus, wird gleichermaßen zubereitet – Mürbeteig, Füllung drauf, Käse drüber, backen, lecker.
Auf unseren Mürbteigboden kommt ganz non-french eine Füllung aus Blattspinat, Ricotta, Eiern und Ziegenkäse getoppt von hauchdünnen Birnenscheiben, die beim Backen herrlich karamellisieren, was ganz großartig mit dem leicht salzigen Ziegenkäse und dem herzhaften Quiche-Boden harmoniert.
Zutaten (für eine runde Tarte- bzw. Quicheform ⌀ 28cm)
Für den Teig
250g Dinkelvollkornmehl (Du kannst auch jedes andere Mehl nehmen, welches Du da hast, das kräftigere Vollkornmehl passt allerdings am besten zu dieser herzhaften Tarte)
125g gesalzene Butter, zimmerwarm (alternativ pflanzliche Butter bzw. Margarine und falls Du ungesalzene Butter verwendest, dann einfach ½ TL Salz hinzufügen)
1 Ei (alternativ: 4 EL Wasser)
Für die Füllung
350g Blattspinat (frisch oder TK)
200g Ricotta (alternativ: Haferjoghurt)
2 Eier (alternativ: 2 EL geschrotete Leinsamen oder Chiasamen mit 6 EL Wasser vermischen, 10min aufquellen lassen)
150ml Sahne (alternativ: Hafersahne)
150g weicher Ziegenkäse oder wer es intensiver mag: Gorgonzola (alternativ: veganer Frischkäse)
1 TL Currypulver
Salz & Pfeffer
1 reife Birne in dünne Scheiben geschnitten (Schale am besten dran lassen, sieht toll aus!)

Zubereitung:
- Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und zu einem festen Mürbeteig kneten. Anschließend den Teig direkt ausrollen, in die Tarteform geben (naschen nicht vergessen!) und den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen.
- Den Spinat in einem Topf auftauen bzw. zusammenfallen lassen. Anschließend mit den restlichen Zutaten für die Füllung vermengen. Achtung: der Spinat sollte etwas abkühlen, bevor Du das Ei dazu gibt’s. Die homogene Masse mit Salz & Pfeffer abschmecken.
- Die Spinatmasse in die Tarteform füllen & glattstreichen. Die Birnenscheiben großzügig auf der Spinatmasse verteilen (sie werden beim Backen etwas kleiner, so dass sie sich vorher ruhig überlappen können) und die Quiche im vorgeheizten Backofen bei 180°C Umluft 20 – 25 Minuten backen bis die Birnenscheiben leicht gebräunt sind und die Füllung (Stäbchenprobe machen) fest geworden ist.
Quiche? Tarte? Hauptsache lecker! Bon Appétit, mon amis!
P.S.: Du kannst – hello low carb! – den Tarteboden auch komplett weglassen und einfach die Spinat-Ricotta-Eier – Masse in eine Quicheform füllen, Birnenscheiben darauf verteilen und das Ganze ca. 20 – 25 Minuten bei 180°C Umluft backen, bis die Ricotta-Spinat – Masse fest geworden ist und die Birnen schön karamellisiert sind. Ich nenne das Ganze – weder Quiche noch Tarte, sondern einfach Spinat-Ricotta – KUCHEN (ich weiß, das ist bestimmt nicht korrekt, schon gar nicht ohne Boden und Zucker und Streusel…;-))
