PROLOG
Seit einigen Jahren besitze ich das Privileg am Strand zu wohnen. Sonne satt, Palmen, die sich sanft im Wind wiegen und dabei ab und an eine Kokosnuss abwerfen, das Rauschen der Wellen auf denen ein paar Surfer elegant Richtung Strand gleiten und die unendliche Weite des Ozeans mit seinen nicht ganz ungefährlichen Meeresbewohnern.
Ok, Sonne satt nur im Juli und August, die Kokospalme ist eigentlich eine windschiefe Dünenkiefer, die Dir ab und an ihre Zapfen an den Kopf wirft, das Surfen beschränkt sich auf genau einen Hot Spot, der – sollten Wind, Swell und Tide ausnahmsweise mal zusammenpassen – hoffnungslos überfüllt ist, die Weite des Ozeans erstreckt sich bis zur Westerschelde und die gefährlichsten Meeresbewohner sind süße Seerobben (davon kann man ganz schlimm Zuckerschock bekommen, wegen Overkill an Niedlichkeit).
Ganz vielleicht hat man auch mal richtig Pech und trifft und tritt auf eines der gefährlichsten Tiere Europas, das Petermännchen – was gräbt sich die Kreuzotter des Meeres bitte auch im flachen Wasser in den Sand ein, hu? Ganz miese Nummer!
Nun jedenfalls, ich lebe am Strand. In Zeeland, was wiederum ein Archipel aus Halbinseln ist (was wiederum bisschen blödsinnig ist, denn Archipel heißt soviel wie Inselgruppe). Egal, also ein Halbarchipel ganz im Westen von Holland.
Dort zu leben, ist quasi wie auf Jamaika zu wohnen. Entspannt und chillig, nur halt 15°C zu kalt. Sonst aber ist es schon das Paradies. Außer in den Oster-, Sommer- und Herbstferien. Denn da fallen unzählige Sabines und Steffens aus Bottrop-Kirchhellen und dem gesamten Rest von NRW mit ihren Kindern Mia-Hannah-Sophie, Lea-Lina-Emily und Ben-Leon-Luca hier ein. Wahlweise auch gern mit Betreuungspersonal und Zahlungsdienstleistern in Form von Omma Bärbel und Oppa Norbert. Hömma!
Trotzdem ist es wirklich schön hier! Und außerdem ist das Wasser immer da. Nicht so wie an der Deutschen Nordseeküste. Niemand will stundenlang durch Matsch wandern, immer die Todesangst im Nacken, ob der Tourguide gestern gesoffen hat das Wasser nicht doch ganz plötzlich wieder kommt und anschließend tagelang den Hund waschen, föhnen, kämen und die eigenen, ähnlich dreckigen Füße, wieder auftauen. Niemand will das!
Insofern: schön hier! Auch mit Inges, Egons, Steffis, Thorstens und ihren Kindern aus Krefeld, Unna und Duisburg.

STRANDTAG
5:30 Uhr
Die drei flachsblonden, holländischen Kinder Linda, Marijke und Rudi (in Holland heißt natürlich jedes Kind entweder Linda, Marijke oder Rudi!) kommen an den Strand. Kleider aus und ab ins Wasser.
9:03 Uhr
Nobbi! NOBBI!! NORBERT!!! schallt es bisschen schnaufend sanft durch den Dünenwald am Strandaufgang. Ich hab die Sonnenkräme im Bungaloff vergessen. Bärbel, wat is? Ach naja, scheißejal, wir sinn in Holland, da braucht kein Mensch Sonnekräm, Mäuseken! Gehse nich kaputt von.
9:21 Uhr
Familie Sauerbier macht zum ersten Mal Urlaub in Holland. Sie haben heute morgen „Ich packe meine Strandtasche und nehme mit…“ gespielt. Sie nehmen alles mit:
Strandtücher, Handtücher, Picknickdecke, Liegestühle, Windschutz, Sonnenschirm, Reiswaffeln, Sonnencreme LSF 10, LSF 30, für Kinder LSF 1.000, mit Bronzing Effekt, mit Q10 AntiAging Effekt, mit Erdbeerduft, Sonnencreme after Sun, Badehose, Badeanzug, Bikini, Badeshorts, Langarmshirt, Langarmshirt mit UV-Schutz, Neoprenanzug, Bademantel, Badeponcho, Strandhut, Basecap, leichte Strandmütze, Sonnenschild, Reiswaffeln mit Schokolade, Strandtennis, Fußball, Wasserball, Volleyball, Schaufeln, Eimer, Kescher, Reiswaffeln, Kühlbox, Kühltasche, Wasser, Apfelsaft, O-Saft, Capri-Sonne, Cola, Cola Zero, Bier, Radler, Kölsch, Weißbier, Reiswaffeln, Kekse, Butterkekse, Prinzenrolle, Oreos, Tuc Cracker, Reiswaffeln mit Apfel-Zimt Geschmack, Äpfel, Bananen, Snack Tomaten, Gurke, Wassermelone, Schwimmflügel, Schwimmreifen, schwimmendes Einhorn, schwimmender Flamingo, Luftmatratze, SUP, aufblasbares Kanu, aufblasbare Rettungsinsel, Schwimmwesten, Leuchtraketen, iPhone, iPad, iPods, MacBook, Desktop PC, Monitor, externe Festplatte, Reiswaffeln zuckerreduziert, Flip Flops, Sandalen, Slipper, Segelschuhe, Sneakers, Badeschuhe, Turnschuhe, Wanderschuhe, Wurfzelt, Not-Biwak, Satellitentelefon.
13 Nepalesische Sherpas und 7 Esel für den Transport.
Die 3 holländischen Kinder weinen ein bisschen staunen nicht schlecht!
10:17 Uhr
Linda, Marijke und Rudi, die 3 holländischen Kinder, sind seit 5:30Uhr im Meer. Durchgehend. Nur in Badehose. Sie steigen kurz aus dem Wasser um ihren Eltern Linda, Marijke und Rudi, die gerade oben am Strandaufgang aufgetaucht sind, per Handzeichen zu signalisieren, dass alles wie immer toppie ist. Linda, Marijke und Rudi gehen wieder – die einen zurück ins Wasser, die anderen nach Hause.
10:47 Uhr
Obwohl überall Warnschilder stehen, fährt Uwe mit seinem VW Touran, welcher Uwes Frau Birgit und die Kinder Mia-Hannah-Sophie, Lea-Lina-Emily und Ben-Leon-Luca beinhaltet, stur nach Navi statt auf den Parkplatz lieber direkt den Weg bis rauf zum Strand. Schön leer hier, freut sich Uwe noch. Und da müssen wir das ganze Zeug nicht so weit schleppen. Ich Fuchs, ich!
10:48 Uhr
Uwe bleibt im Sand stecken.
10:49 Uhr
Horst und Inge kommen mit ihren flotten eBikes oben an der Strandtreppe an. Sie lachen Uwe aus. Später lachen sie nicht mehr. 70€ kostet das Knöllchen pro Fahrrad dafür, dass Horst und Inge ihre Räder nicht wie alle anderen unten auf dem großen, kostenfreien Fahrradparkplatz angeschlossen haben.
10:53 Uhr
Die 3 holländischen Kinder schieben den Touran aus dem Sand. Uwe kauft jedem zum Dank ein Eis.
10:59 Uhr
Oben an der Strandtreppe ist kein Durchkommen mehr. Fast 50 Meter misst mittlerweile die Menschenschlange, die sich dort gebildet hat. Denn Horst und Inge machen das 91. Foto vom Meer. Und von sich. Und vom Meer mit sich selbst. Und von den schicken neuen eBikes. Und vom Meer mit sich und den Fahrrädern. Herrlich! Findet auch die 50 Meter Menschenschlange.
Die 3 holländischen Kinder winken ihnen fröhlich vom Meer aus zu!
11:03 Uhr
Der Strandpavillon hat seit 3 Minuten geöffnet. Carmen und Corinna aus Castrop-Rauxel reservieren mit ihren Handtüchern die bequeme Loungeecke, bestellen Aperol Spritz und gehen sich derweil nochmal frisch machen.
Ihre Ehemänner Ingo und Freddie werfen unten am Strand ihre Angeln aus. Angeln war das Wochenthema bei Tchibo in der Woche vorm Urlaub. So sehen Ingo und Freddie auch aus.
11:21 Uhr
Die 3 holländischen Kinder fangen mit bloßen Händen Petermännchen Seebarsche, Makrelen und Dorsche um sie in einem unbeobachteten Moment an Ingos und Freddies Angeln zu hängen. Das Tchibo-Investment soll sich ja schließlich auch auszahlen.
11:45 Uhr
Bärbel möchte, dass Nobbi sich ein Shirt überzieht wegen der Sonnenbrandgefahr. Geh mir nich auffe Pimpernellen, sagt Nobbi zu Bärbel und schläft ein.
Die 3 holländischen Kinder googlen Pimpernellen.
12:13 Uhr
Familie Sauerbier kommt in den Strandpavillon, alle ihre Vorräte samt Reiswaffeln sind bereits leer. Goedemiddag, ruft die holländische Bedienung Linda-Marijke ihnen freundlich zu.
Steffen Sauerbier bestellt in flottem Hochdeutsch ein Bier, aber ein kleines, für Susanne Sauerbier kein saures Bier, verstehste, harhar, nein einen Aperol, für die Kinder die hausgemachte Limonade: Waldmeister. Ach hammse nich? Ok, dann Holunder, auch nich, wat hammse denn dann? Linda-Marijke zählt geduldig auf: Orange, Zitrone, Himbeer. Herr Sauerbier bestellt Erdbeeer. Naja.
Und 4x Hamburger bitte, aber 1x ohne Käse, 1x ohne Zwiebeln aber mit doppelt Käse, einmal nur Fleisch, machense aber bisschen mehr drauf, ja? …dann noch…äh sachma Ben-Leon-Luca wat wollteste nochmal auf den Burger? Ach ja, nur Mayo, kein Ketchup, kein Käse, keine Tomate, keine Zwiebeln, kein Salat, aber Gürkchen schon und frittierte Zwieblringe! Und bei die Burger sind lecker Pommes schon bei, ja?
Linda-Marijke hat nichts das meiste easy verstanden und tippt alles heldenhaft in ihr Bestellsystem ein. Es piept die ganze Zeit. Herrlich!
Dankt Sie wäll, sagt Steffen Sauerbier zu Linda-Marijke und erklärt anschließend stolz seiner Frau Susanne, dass das Holländisch war für Danke! Is allerdings schon nich janz leicht das mit dem Holländischen, findet Herr Sauerbier. Gut, dass Linda-Marijke und alle ihre Kolleg:innen ganz gut Deutsch können, das is ja für Holländer viel einfacher als für uns, sagt Herr Sauerbier.
Die 3 holländischen Kinder haben simultan die Bestellung für Linda-Marijke übersetzt. Sie bekommen dafür die Frietes speciaal der Sauerbiers, Pommes sind doch nicht bei den Burgern mit bei. Sorry!

13:05 Uhr
Auftritt Gizmo. Gizmo ist ein röchelndes Qualzucht Exemplar Prachtexemplar von Mops. Gizmo flitzt keuchend mit seinen kurzen Mopsebeinchen von einem Liegeplatz zum anderen.
Alle Strandbesucher lieben selbstverständlich Hunde und bewundern ganz verzückt sein niedliches Babyface mit der süßen dudidudu Stupsnasi. Frauchen Tschai-Änne ist sehr stolz und macht die siebzehnte Insta Story im Leo-Bikini.
Die 3 holländischen Kinder googlen was ein Mops ist – in Holland ist das Züchten von behinderten Hunden Möpsen verboten.
13:13 Uhr
Jerome Pascal, Tschai-Ännes Freund, lässt seine neue Drohne aufsteigen. Gab es vorletzte Woche bei Tchibo. Letzte Woche war Angeln. Tschai-Änne wirft sich in Pose und drückt Gizmo dabei liebevoll an sich.
13:38 Uhr
Die 3 holländischen Kinder werfen Jerome Pascals Drohne mit einem pinken Tennisball ab. Gizmo hat ihn gegen 13:11 Uhr während seiner Begrüßungstour am Strand verloren. Alle freuen sich. Ingo und Freddie schenken den 3 holländischen Kindern zum Dank einen selbstgefangenen Seebarsch.
14:25 Uhr
Jürgen aus Dormagen ist durch. Der Tunnel seiner Sandburg hat die komplette Westerschelde unterquert und in Belgien das Festland erreicht. Vor Glück weinend hält er seinen Sohn Ben-Leon-Luca jubelnd in die Höhe. Ben-Leon-Lucas Mutter macht ein Erinnerungsfoto von Jürgen und Ben-Leon-Lucas vor ihrer 3,50m hohen Sandburg mit dem 17km langen Holländisch-Belgischen-Völkerverständigungs – Tunnel.
Im Hintergrund kackt Gizmo in den Sandburggraben.
14:37 Uhr
Die 3 holländischen Kinder entdecken einen großen Mann, der regungslos ohne alles am Strand liegt. Also „ohne alles“ im Sinne von Familie Sauerbiers Strandausstattung. Er liegt ganz ohne Handtuch oder Decke einfach so im Sand und trägt ein maßgeschneidertes, schwarzes Sakko und eine schwarze Wollmütze. Er sieht aus wie Torsten Sträter.
Die 3 holländischen Kinder schauen nach ob der Mann noch lebt. Ja. Und es ist Torsten Sträter.
14:52 Uhr
Uwe hat nach dreieinhalb Stunden endlich die Schnüre des neuen Lenkdrachens entwirrt. Lenkdrachenwoche war übrigens letzte Woche bei LIDL.
Uwe hat für 12,99€ einen wunderschönen Drachen in Form einer fettigen Bratwurst mit Senf erstanden. Seine Kinder Mia-Hannah-Sophie, Lea-Lina-Emily und Ben-Leon-Luca wollen jetzt auch gern mal den Lenkdrachen lenken. Uwe sagt, dass es Bratwurst erst heute Abend beim Grillen gibt und lenkt weiter seinen fleischgewordenen Traum aus feinster LIDL-Ballonseide.
Die 3 holländischen Kinder trösten Mia-Hannah-Sophie, Lea-Lina-Emily und Ben-Leon-Luca und bringen ihnen stattdessen Apnoe-Tauchen, Drohnenabwehr-Strategien und Essenbestellen auf Niederländisch bei.
15:10 Uhr
Während Inge und Horst glucksend klick klock klock bumpf oach komm schon Inge beweg Dich lauf doch lauf doch selbst da is ja meine Omma schneller als wie Du Beach Tennis spielen, mopst Gizmo Horsts Leberwurstbrote. Mein lieber Herr Koschinski!
Schreiend läuft Horst Gizmo hinterher, der sich in König Jürgens Sandburg rettet und sein Revier markiert. Suuper cute, findet Tschai-Änne und macht eine Insta Story.
15:41 Uhr
Familie Sauerbier ist fertig mit ihrem leichten Mittagssnack im Strandpavillon. Susanne prostet mit dem letzten Schluck ihres siebten Aperols nochmal Carmen und Corinna auf den Loungesofas zu.
Die Kinder Mia-Hannah-Sophie, Lea-Lina-Emily und Ben-Leon-Luca fragen ob sie noch ein Eis haben können. Vater Sauerbier erwidert Blagen, die watt wollen, kriegen watt auffe Bollen! And I think it’s beautiful!
15:45 Uhr
Aufruhr an der Sandburg. König Jürgen hat vom Sandburgbergfried aus ein exotisches Tier auf dem offenen Meer erspäht. Es ist der aufblasbare Flamingo der Sauerbiers.
In kürzester Zeit versammeln sich Jürgens Sohn Ben-Leon-Luca, dessen Mutter, die Sauerbiers, Horst und Inge, Tschai-Änne, Gizmo, Carmen und Corinna, Uwe und Birgit mit den Kindern Mia-Hannah-Sophie, Lea-Lina-Emily und Ben-Leon-Luca, sowie Bärbel und Nobbi am Sandburgtunnel um die Flamingorettungsstrategie zu besprechen.
Währenddessen sagt Steffen Sauerbier zu Sonnenbrand – Nobbi: Ey samma, solln wir heute die Kotelletschmiede anschmeissen – Du siehst jedenfalls schon gut gegrillt aus, höhöhö!
Nobbi erwidert: Hömma, Dein Arsch hat gleich Kirmes, Du Pimmel!
Handgemenge.

In der Zwischenzeit haben die 3 Holländischen Kinder den Flamingo wieder an Land gebracht. Zum Dank bekommen sie jeder eine Reiswaffel mit Apfel-Zimt-Geschmack von Mutter Sauerbier.
16:30 Uhr
Uwes fliegende Bratwurst wurde von der Strandwacht konfisziert nachdem sich Gizmo erst im Bratwurstdrachenstoff verfangen hatte und dann minutenlang in 15 Meter Höhe über dem Strand schwebte, während Tschai-Änne kreischend unter der Bratwurst hin und her lief um Gizmo im Notfall auffangen zu können.
Das haben allerdings die 3 holländischen Kinder übernommen, die bereits aus angespülten Algen ein 4×4 Meter großes Sprungtuch geklöppelt hatten. Gizmo geht es gut.
Nobbi, der inzwischen Sonnenbrand-Rote, lacht Uwe aus. Es ist nicht Uwes Tag heute.
Jerome Pascal denkt derweil darüber nach, aus Gizmo, der Bratwurst und seinem Handy eine neue Drohne zu bauen. Mehr denkt Jerome Pascal heute allerdings nicht
16:47 Uhr
Steffen steht erstmals auf dem SUP – Board und lässt sich von seiner Frau Susanne, die hüfthoch im Wasser steht, bewundern. Plötzlich wird Steffen samt Board von den Bugwellen des vorbeifahrenden Schiffs der Küstenwache erfasst. Steffen verliert das Gleichgewicht und fällt ins Wasser. Susanne wird vom SUP – Board am Kopf getroffen. Susanne ist sauer auf Steffen.
Uwe lacht Steffen aus. Es ist auch nicht Steffens Tag heute.
Die 3 holländischen Kinder erteilen der Küstenwache per Funk eine Ermahnung, das mit den Bugwellen gefälligst zu unterlassen und entschuldigen sich im Namen der Küstenwache, des Tourismusverbandes Zeeland und der Holländischen Regierung für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
17:18 Uhr
Es wird Zeit zusammen zu packen, schließlich schmeißen sowohl Uwe, als auch Steffen, Nobbi, Horst, Jürgen, Ingo und Freddie um Punkt 18:00 Uhr den Grill im Ferienzuhause an.
Bis dahin müssen Birgit, Susanne, Bärbel, Inge, Carmen und Corinna auch jeweils ihren hausgemachten Kartoffelsalat fertig haben. Die Kinder Mia-Hannah-Sophie, Lea-Lina-Emily und Ben-Leon-Luca decken derweil den Tisch.
17:41 Uhr
Aufbruch.
Uwe stapft mit Birgit und den Kindern meckernd den ewig weiten Strandweg zurück zu Parkplatz.
Inge und Horst sind fassungslos über ihre Fahrradfalschparkstrafzettel. Trotzig steigen sie auf ihre Räder und fahren den ganzen Weg laut klingelnd an Uwe und den anderen vorbei zurück.
Die 13 Sherpas und 7 Esel der Sauerbiers freuen sich, dass Familie Sauerbier alle Vorräte aufgegessen hat und der Rückweg so für sie doch erheblich leichter wird.
Nobbi, der Rote, leuchtet ihnen freundlicherweise als eine Art menschliche Dauerwarnleuchte den Weg.
Carmen und Corinna haben so viele Aperol Spritz getrunken, dass sie nur die Hälfte der Angelerfolgsgeschichten von Ingo und Freddie mitbekommen. Kichernd haken sie sich bei ihren Männern unter und schweben beschwingt Richtung Ferienhaus.
Sandburgkönig Jürgen hat sich das SUP von den Sauerbiers geliehen und lässt sich standesgemäß von seinen Kindern und seiner Frau zum Ferienhaus tragen.
17:59Uhr
Ein gellender Schrei durchdringt die endlich ruhige und fast verlassene Strandidylle.
Tschai-Änne ist auf ein Petermännchen getreten und schreit wie am Spieß.
Die 3 holländischen Kinder kehren sofort mit ihrem historischen Plattbodenschiff um, mit dem sie bereits auf Höhe von Den Haag gerudert waren, um Tschai-Änne zu helfen. Fachmännisch entfernen den Stachel und stellen dabei fest, dass es doch nur ein Stück von Ingos Angelhaken war.
Auf Jerome Pascal gestützt humpelt schließlich auch Tschai-Änne mit dem röchelnden Gizmo im Arm Richtung Strandhotel.
Ein ganz normaler Strandtag eben.

EPILOG
Strandtag beruht zu 120% auf wahren Begebenheiten. Alle vorkommenden Personen sind weder frei erfunden, noch wurden ihre Namen von der Redaktion geändert.
Außer Torsten Sträter. Torsten Sträter liegt selbstverständlich nicht im Sakko und mit Mütze in Holland am Strand. Torsten hat für so etwas keine Zeit. Und außerdem mag Torsten keinen Sand. Und dat is dann eher so semi gut am Strand.
Jetzt aber bist Du dran, schreibe gern in die Kommentare: magst Du Sand und Strand? Und was meinst Du zu folgenden Themen:
– Sonnencreme mit LSF 10 oder lieber LSF 30 für Holland?
– Reiswaffeln mit Apfel-Zimt Geschmack oder lieber mit Erdbeere?
– Pommes Schranke oder Pommes mit Mayo und Ketchup?
– Mops caramel- oder apricot-farben – welcher röchelt leiser und sieht schöner aus?
– Halten Drohnen von Amazon länger als die von Tchibo?
– Business – Idee Sherpa- & Eselvermietung am Strand: top oder flop?
– Torsten Sträter oder Sebastian Puffpaff, wer liegt schöner am Strand?
– Was ist nächste Woche Thema bei Tchibo?
– Calippo oder Flutschfinger?
– Trend vegane Lenkdrachen? Maiskolben statt Bratwurst. Jetzt!
