Zack, harter Einstieg heute, hallo wach am Easy Like Sunday Morning.
K U C H E N.
Es geht schließlich um Kuchen. Cake by the ocean (Ohrwurm? Bitte, danke, gern!) und Butter bei die Fische (Moin nach hart-vermissen-meine-Perle Hamburch!). Und Kuchen macht genau wie Schuhe immer glücklich. Mich zumindest! So ist es wenig verwunderlich, dass ich auf meiner Reise zur Money & Mind Millionärin auch in Erwägung irgendwas mit Menschen mit Kuchen zu machen um dann so berühmt (und reich und anbetungswürdig!) wie Peggy Porschen zu werden (oder noch besser wie die Isländerin Ynja Mist von Bake My Day Copenhagen – ihre super inspirierende About Story kannst Du hier nachlesen).
Aber fangen wir von vorn an. Ich hatte mir also in den Kopf gesetzt die neue Peggy zu werden und schnuckelige Cupcakes, filigrane Tartelettes und großartige Torten zu backen. Damit Du Deine Backkunstwerke in Deutschland nach dem Backen aber auch verkaufen darfst, reicht’s leider nicht, wenn Du es einfach drauf hast mit dem Tortendesign und echt hammermäßig gut backen kannst. Nope. Egal wie cool Deine Torten aussehen und wie begeistert Deine potentiellen Kunden von Deinen süßen Teilchen sind, Du MUSST Konditormeisterin sein.
Machst Du allerdings ein Café auf und verkaufst da Deinen selbstgebackenen Kuchen, Cupcakes, Torten & Co., ist das kein Problem. Allerdings nur solange die Leute Deinen Kuchen IM Café essen. Mitnehmen is nich. Für eine Feier Deinen Kuchen bestellen, is auch nich. Meistertitel brauchste! Ich weiß, es gibt da diverse Schlupflöcher, manche lassen sich die Torten z.B. vom Konditormeister backen und dekorieren dann nur, andere machen eine Teilprüfung und dürfen dann ausschließlich Cakepops herstellen, wieder andere lassens einfach drauf ankommen, bis einer petzt und die Handwerkskammer informiert.
Anyway, no complaining, no judging, ist so wie es ist. Wenn was doof ist, einfach mal weiterscrollen (hammwer schonmal drüber gesprochen hier auf GOLD IM KOPF, wa😉).


Jedenfalls hatte ich – Peggy Porschen war schließlich das Ziel – schon mal eine wunderschöne Sweet Table Art Website erstellt mit zauberhaften Törtchen und Cupcakes im Sortiment.
Die Website war kurz vor Weihnachten fertig und keine 3 Tage später erschien auf meinem Handydisplay eine Nummer – Vorwahl Florida. Denkste natürlich erstmal irgendein blöder Spam-Heini, aber aus Neugier bin ging ich trotzdem ran. Aber war kein Spam, sondern die fröhliche Stimme von Helen, die – ach gucke – in Florida wohnt und einen Sweet Table bei mir bestellen wollte. #whaaaat? Warum in aller Welt wollte eine nette, ältere Dame aus Florida bei mir in Ruhpolding, wo ich damals wohnte, einen Sweet Table bestellen??? Weil sie kürzlich zur Reha in einem Alpinen Kurort war und sich zu Weihnachten bei Ihrem Arzt mit einem Sweet Table im weihnachtlich dekorierten Präsentkorb bedanken wollte. #kannstedirechtnichtausdenken
Und weil ich völlig bekloppt ein bisschen crazy bin, und außer Gold immer nur Kuchen im Kopf hab, sagte ich natürlich zu. Schließlich passte alles prima, denn ich war ohnehin 2 Tage später auf dem Weg zum Skifahren mit der Familie über die Feiertage, da konnten wir unterwegs prima die Bestellung beim Herrn Reha-Arzt abliefern. Hold my beer, ähem…wer hatte nochmal die beschissene großartige Idee in ein voll beladenes Skiurlaubs-Auto noch 2 (Helen bestellte gleich 2 Präsentkorb Sweet Tables, Amerikaner denken groß, you know) äußerst vorsichtig zu transportierende Back-Kunstwerke rein zu quetschen und damit noch 2 Stunden schön Serpentinen rauf durch die Alpen zu gurken? Wer nochmal? WEHER?
Long story short, hat geklappt, puh! Auch, dass der örtliche Bäcker die diversen Sweet Table Bestandteile inklusive Torte noch rechtzeitig herstellte (ich ohne Konditorausbildung durfte ja nicht), damit ich sie anschließend mit den weltbesten Frostings, weihnachtlichen Buttercremes und Toppings noch reichlich dekorieren und im Präsentkorb arrangieren konnte. Mini-Bäumchen, Lichterkette und bisschen Dekoschnee ausm Baumarkt noch dazu. Ein sehr sweeter Amerikanischer Weihnachtstraum Alpen Edition machte sich also thronend auf unseren Snowboards und Reisetaschen auf den Weg nach Bad Häring zu Prof. Dr. Dr. med sowieso.
Klingelingeling Überraschung, der Arzt war zwar nicht da, aber die Tochter machte uns dann netterweise auf (haste nicht gesehen, Krachervilla die Herrschaften!) und nahm die süße Fracht entgegen. Später erfuhr ich von Helen, dass es ne Knallerüberraschung war, Arzt happy, Helen happy (netterweise lud sie mich samt Mann auch noch nach Florida ein, wie cool ist das bitte??), ich happy beim Snowboarden im Zillertal.
Im neuen Jahr schickte Helen dann ganz stilecht amerikanisch einen Scheck. In US-Dollar natürlich. Und den wollte ich in der oberbayerischen Provinz in der örtlichen Sparkasse einlösen. Jepp. Grüß Gott Herr Wastlhuber. Jawohl, diesen Scheck. Einlösen. Ja genau das sind Dollar. Nein, nicht britische Pfund. Dollar. In Euro bitte. Yes, very internäschonell, mai Bu-si-ness. 😉
Aber mal im Ernst, allererster Auftrag im neuen Business und dann gleich Expansion in die USA, Freunde! Das ging ja gut los, was sollte da bitte noch kommen? Genau, erstmal ein Praktikum bei Bäcker Müller am in Prien am Chiemsee, damit ich anschließend nach 3 Jahren Ausbildung ganz bald auch offiziell meine Torten und Sweet Table komplett selbst backen darf und nicht immer mit dem örtlichen Bäcker nen Deal machen muss.


Ich also Praktikum in der Müllerschen Konditorei gemacht. Und was habe ich tagein tagaus gemacht? Ich habe etwa 3 Quadratmeter große, riesige Sahneschnitten mit Dosenobst und viel Gelatine hergestellt. Natürlich gab’s beim Bäcker Müller auch noch andere süße Sachen wie Puddingteilchen und Krapfen, aber die Obst-Sahneschnitten für 2,20€ das Stück waren der hot shit in Downtown Prien am Chiemsee.
Ich – völlig desillusionierte Tortenfee – fragte also, warum wir diesen Sahne-Overkill mit GlibberKiwiDosenMandarine produzieren und nicht filigrane, zauberhafte Tartelettes mit frischen, saftigen Himbeeren, ready-to-die oberfluffigen Cheesecake oder die schokoladigsten triple-choc Brownies on earth? Ja warum? Weil die Kunden nun mal nicht diesen neumodischen Schmarrn wollten, sondern die günstige und dennoch richtig fette große Sahneschnitte. Hamwer schon immer so gemacht, machmer auch weiter so, Fräulein GOLD IM KOPF! 😉
Ok, no judgement, jeder wie er mag, ne….wobei…ganz ehrlich, nicht bei Kuchen, oder? ODER? 😉 Anyway, ich habe jedenfalls für mein Leben beschlossen:
- Wenn der Preis das Beste an einer Sache ist, kaufe ich es nicht. Never ever! Auf St. Pauli sagte mir mal jemand: An der nächsten Ecke steht immer eine, die es Dir billiger macht. #lernstewasfuersleben #ilovereeperbahn
- Does it sparkle joy to me? Marie Kondo-mäßig frage ich mich bei jeder Sache ob sie mich glücklich macht und richte meine Entscheidungen danach aus.
- Keine All-you-can-eat-Buffets! #kommendie8kostbarkeitenochmalnach?
Nach den traumatischen sahnigen Praktikumstagen in der Müllerschen Bäckerei und mehreren Angeboten für einen Ausbildungsplatz (der krasseste davon war in Berchtesgaden – ich wäre dort direkt zum Head of Tortendesign ernannt worden), stand für mich sehr schnell fest, dass ich sicher nicht noch 2 – 3 kostbare Jahre meines Lebens mit einer Ausbildung zur klassischen Konditormeisterin verschwenden würde und so legte ich die Erschaffung meiner Torten – Dynastie samt dem damit verbundenen Schwimmen in Geld Zuckerstreuseln trotz noch vieler schöner Kuchenmomente und Sweet Tables, die ich designen durfte, erstmal auf Eis und fing an mich mit dem Thema Auswandern zu beschäftigen.
Nach Holland oder Dänemark zum Beispiel. Die sind gechillt und freuen sich einfach, wenn jemand mit frischen Ideen zu Ihnen kommt und sich im besten Fall auch noch selbständig machen will (und das, liebe Leute, sagte mir O-Ton der überaus freundliche Mitarbeiter der Niederländischen Handelskammer!).
So, bevor das hier jetzt alles aber so ein negatives Geschmäckle bekommt (apropos Geschmäckle, da schreibe ich ganz bald einen Blogpost, Spoiler: Geschmäcklé & Ankerkraut, didumm), gibt’s jetzt Kuchen und zwar diese traumhafte Schokoladen-Birnen-Tarte für Dich (also nur das Rezept, Backen musst Du selber oder bei mir vorbeikommen, kannste Dir aussuchen!). Und Warnung es ist eine köstliche, hübsche, zarte Tarte und kein 3-stöckiges Schwarzwälderkirsch-Sahnemonster, nur dass da keine falschen Erwartungen aufkommen, wir verstehen uns, ne! 😉
Love, Tini

