Palim palim, die Post ist da ist nicht einfach nur eine semi-kreative Newsletter – Headline oder die Begrüßung im Rundschreiben der Briefmarkensammler:innen Innung (eine hervorragende Eröffnung, wie ich finde #dankensiemirspäter!), sondern der Titel einer wahren Geschichte, die ich Dir natürlich nicht nur des „Geschichtenerzählenwillens“ (ist das ein Wort?) erzähle, sondern die bekanntermaßen den getreuen GOLD IM KOPF Blogpost Empfangenden, also Dir, etwas mitgeben soll.
Oki, dann ma los mit: Was ich von der Deutschen Post übers Reichwerden, Glücklichsein und surprise über Mode gelernt habe.
Bevor ich mich vor einiger Zeit mit reichlich GOLD IM KOPF auf die Suche nach dem Glück und dem Gold gemacht habe, habe ich als interne Unternehmensberaterin für einen bekannten Modeversender gearbeitet. Als Unternehmensberater:in zu arbeiten ist eine hervorragende Idee um richtig viel Geld zu machen und dank diverser Incentives und Team Weekends – ich sage nur 24h Barcelona, JetSki fahren und Chef’s Table im Nobelrestaurant – auch noch die Zeit Deines Lebens zu haben.
Allerdings nur, wenn Du bereit bist 70 Stunden die Woche unter extrem hohem Zeit- und Konkurrenzdruck zu arbeiten nachdem Du Dich gegen 5.000 andere im Bewerbungsprozess durchgesetzt hast und dann beim Kunden stets super überzeugend mit schicken PowerPoint Präsentationen aufwartest und über Dinge redest von denen Du eigentlich überhaupt keine nur so semi-viel Ahnung hast.
Wenn Du Dich in einer der Top-Beratungen nicht ganz blöd anstellst, dann kannst Du damit wirklich viel Geld verdienen – die Kohle gibst Du aber sehr wahrscheinlich genauso schnell wieder aus, weil Du es an Deinen max 1,2 Tagen Wochenende so richtig krachen lässt mit den Buddies aus der Beratung. Kohle stimmt also. Einziger Haken: Du musst die 5 – 10 Jahre Beraterzeit stressmäßig auch überleben – glücklich sein is da eher weniger möglich, Arschlochwerden allerdings schon. 😉
So, nun aber zurück zu meiner Beraterzeit im Modekonzern: Erfreulicherweise ging es dort stylemäßig sehr locker zu, und so war mein Look als #barfussimherzen Girl gleich Turnschuh-Jeans-Mädchen. Außerdem war ich ja neu da und musste das mit der Mode erst lernen. Hab ich auch und zwar dank der Deutschen Post.
Erzähler: Zu einer Zeit lange vor Corona & Pandemie & Schwurbeltheorien begab es sich, dass ein blutjunges Mädchen auf einem weißen Schimmel…
Äh, nein. Es war so: einmal im Jahr fand ein großes Branchentreffen im ehrwürdigen Kurhaus zu Wiesbaden statt. Es war das Event des Jahres mit dem ganz großen Tam Tam: das kleine Schwarze long version, Preisverleihungen, Zigarren & Champagner Lounge und diversen After Show Parties. Ich habe übrigens extra dafür mit meinem damaligen Freund in einem eher zwielichtigem Laden 3 Zigarren erstanden um „Probezurauchen“ um in besagter Zigarren & Champagner Lounge nicht als völlig Ahnungslose dazustehen. Nach dem ersten Zigarrenzug meines Lebens auf dem heimischen Balkon hatte sich das Thema Zigarre aufgrund Husten-bäh-eklig-wie-kann-man-nur umgehend und vollständig in Rauch aufgelöst! Ich konzentrierte mich in der Lounge also ausschließlich auf den Champagner, einer muss ja, ne?
Jedenfalls gab es jedes Jahr auch die After Show Party der Deutschen Post. Im Versandhandel aka Online Shopping ist die Deutsche Post der Big Player und Dein wichtigster Partner. Weil, wenn Du Millionen Pakete im Jahr versendest, gehste ja nicht jedes Mal damit zu Ursel von der Post annen Schalter kurz vor 18 Uhr (Mach das mal! Ähm sorry, ich hätte da noch Drölfzig Pakete, die alle noch heute raus müssen, büdde!), sondern sitzt auch weit nach 18 Uhr mit den Herren in schicken grauen Anzügen von der Post am Konferenztisch und verhandelst Porto- und Versandpreise.
Es war also der Ritterschlag, wenn Du eine Einladung zur Post Party bekamst. Und ich bekam eine. Natürlich nicht ob meiner großartigen Verdienste im Portoverhandeln, sondern, weil wer würde schon ne geile Party OHNE mich veranstalten wollen bitte? Eben! Ganz vielleicht hatte mein Chef keine Lust selbst hinzugehen, hüstel, und somit eine Karte übrig…anyway, keine Knallerparty ohne mich!
Ich war also dabei bei der edlen Sause im elitären Kreis der Million Dollar Boys aka wichtigen Konzernchefs. Aufgrund von ausgezeichnetem Chardonnay und diverser Red Gins endet die detaillierte Berichterstattung zu legendären Post Parties hier allerdings. Aaand CUT!
Zurück im heimischen Konzern konnte ich einige Wochen später im Meeting zum Thema „Wo könnten wir beim Porto noch etwa 5 Millionen einsparen?“ glänzen und wurde zum nächsten Meeting mit den Herren (ja is scheiße, auch heute noch sitzt im Vorstand der Deutschen Post DHL Group nur EINE Frau, immerhin leitet sie das Ressort Finanzen und nicht das Ressort „Mitarbeitergeburtstage ansprechend organisieren“!) eingeladen, yeah.
Ich kam morgens (Jeans-Turnschuhe, we remember?) in die Firma und wunderte mich. Mein Chef trug einen schwarzen Anzug UND Krawatte! Er trug höchstens mal ein Jackett. War wer gestorben? dachte ich noch…strange! Und dann kam auch schon Roy angeschwebt. Roy – Einkaufsdirektor seines Zeichens und das Wort MODE in Person, rief mir schon von weitem zu: „Hach, palim, palim die Post ist da“ und im nächsten Atemzug „Grundgütiger, Mädchen, wie siehst Du denn bitte aus?“
Die Post ist da. Heißt im dem Fall, dass die Herrschaften von der Deutschen Post heute in da house sind und Post Meetings sind die wichtigsten Meetings ever (wichtig, weil viel Geld, you know) und da zieht man sich schick an!
Warum? Weil Kleidung etwas aussagt, weil Kleidung Macht hat und weil Kleidung Dich supportet! Du gehst nicht in eine Verhandlung oder ein wichtiges Treffen im Jogger (neeein auch nicht im Glam – Jogger, liebe Ayra-Lou, sweet 23, Beruf Influencerin!). Gerade im Business ist ein Kleidungsstil – mag das in manchen Augen auch konservativ oder sowas von 90er sein – der Seriosität ausstrahlt und sich an den kleidungstechnischen Normen des Gegenübers orientiert von großem Vorteil für Dich.
Natürlich willst Du im Gespräch – ob Bewerbung, Meeting oder knallharter Verhandlungstisch – mit Deinem Expertenwissen und Deinen Argumenten überzeugen, statt mit dem schicken, marineblauen Businesskostüm von COS, aber warum willst Du es Dir unnötig schwer machen? Das Missie GOLD IM KOPF Turnschuh-Mädchen erweckt nun mal auf den ersten Blick nicht den Eindruck als ob sie nen Doktor in Statistik hätte und die Zahlen hier im Raum aber sowas von im Griff hat.
In einem meiner ersten internen Meetings meinte der Marketingmanager übrigens zu mir: „So Mäuschen, tipp das mal schön in Deinen Taschenrechner.“
Erzähler: Und das Mädchen tippte und zwar sich selbst an die Stirn und antwortete: „Okay, Mr. Marketing, Taschenrechner is was für Leute, die in BWL Marketing als Hauptfach gewählt haben, weil’s für Controlling & Finance nicht gereicht hat… und wegen der ganzen Marketing – Mäuschen dort, versteht sich. I don’t do Taschenrechner, pft…ach ja und in Zeile 3 auf Folie 5 steht konstruierter Unsinn.“
Jemandem konstruierten Unsinn vorzuwerfen ist übrigens eine grandiose Meeting Strategie! Volle attention liegt danach definitiv bei Dir!
So, wo waren wir…also Kleider machen Leute und Eindruck und vor allem der erste Eindruck zählt. #plattitüdeaberisso Ach ja, so oft wird gesagt, dass Du Dich in Deiner Kleidung wohlfühlen sollst. Deswegen kaufst Du die Sachen ja auch in Deiner Größe und so, dass sie gut passen, oder? Es gibt zig Schnitte, Materialien und Preisklassen – da ist für jeden was dabei.
Und im Business bzw. Meetings musst Du hauptsächlich ja wohl sitzen. Du brauchst nicht Unmengen an Bewegungsfreiheit, nicht 3 atmungsaktive Schichten für jede Wetterlage, es muss auch nicht bei 90° pflegleicht waschbar und Trocknergeeignet sein und Du brauchst auch keine ausgefallenen Farbkombis, fancy Schnitte und jede Saison etwas Neues (ok, ich natürlich schon! ;-))
Ach ja, und Du darfst Dich auf keinen Fall wie verkleidet fühlen! Aber schau mal es ist doch so: wenn Du wandern gehst, ziehst Du Wanderschuhe und die 3 oben erwähnten atmungsaktiven Schichten an. Wenn Du an den Strand gehst, ziehst Du was Luftiges und FlipFlops an. Wenn Du in ein schickes Restaurant gehst oder am besten eingeladen wirst, ziehst Du zumindest mal ein nettes Oberteil an auch wenn Du es sonst mehr nach dem Motto „Och, das kann ich ruhig nochmal anziehen“ hältst, right? Und würdest Du Dich beim Wandern, am Strand oder im Restaurant deswegen verkleidet fühlen? Nö, nö, nö! Verkleiden ist an Karneval, alles andere ist einfach nur „entsprechend dem Anlass“ gekleidet.
Okay, der wunderbare Roy rettete mich also und ich lernte, dass Kleider wirklich Leute machen und man darin ganz nebenbei mal 4,3 Millionen Euro Portokosten einsparen kann. Habe ich direkt in schicke Designerkleider und Schuhe, SCHUHE, investiert! #justkidding Hat die Firma also in schicke Kleider & Schuhe weitere Mitarbeiter – Parkplätze und die neue Kantine oder so was Nebensächliches investiert.
Seit diesem Tag wurde ich übrigens an jedem Tag, an dem ein Post – Meeting angesetzt war, auf dem Gang von den Kollegen mit „Ach Frau GOLD IM KOPF, ist die Post wieder im Haus?“ angesprochen. Außerdem besitze ich seit diesem Tag Meeting Schuhe aka Schuhe mit denen Du hervorragend in Meetings sitzen aber nur geradeso den Gang bis runter zum Fahrstuhl elegant stöckeln kannst. Ganz klare #hierlernstewasfürsleben Anschaffungs – Empfehlung!
Und was haben wir darüber hinaus – ständig natürlich GOLD IM KOPF – übers Reich- & Glücklichwerden gelernt?
1. Unternehmensberater:in werden lohnt sich finanziell richtig, sofern Du die 10 goldenen GOLD IM KOPF Tipps beherzigst und die ganze Kohle nicht in einen Berater-liken Lifestyle investierst.
2. Angestellt sein scheffelt nur Firmeninhabern mehr Geld in die Tasche, z.B. in Form von 4,3 Millionen eingesparten Portoeuros. Du selbst bekommst aber weiterhin nur Dein vertraglich vereinbartes Gehalt und vielleicht nen leistungsabhängigen Bonus on top. Von den 4,3 Mios siehste jedenfalls nix. Dafür siehste aber hammermäßig aus in Deinem Die-Post-ist-im-Haus Outfit und hast jetzt geile Meeting Schuhe und Schuhe machen per se ja glücklich. Immer!