Heute möchte ich Dir eine kleine Geschichte vom Glück erzählen und wie es dazu kam, dass ich es verschenkte. Und was das mit jammerigen authentischen Social Media Profilen, einem Studiengang, den es in Deutschland gar nicht gibt und einem Blumenladen in der bayerischen Provinz zu tun hat.

Ich liebe schöne Dinge – für mich muss alles immer schön sein und zwar im Außen, aber auch im Innen, denn: Shit in, shit out!

Sprich wenn Du nur „Scheiße“ zu Dir nimmst, egal ob in Form von negativen Nachrichten (Menno Frau Gold im Kopf, aber es ist doch die Realität, die Welt ist doch wirklich grade scheiße!), toxischen Menschen in Deiner Umgebung (Aber Frau Gold im Kopf, die Janine-Liane hat es aber wirklich nicht leicht!), jammerigen Social Media Accounts (Och Frau Gold im Kopf, die sind doch aber wenigstens authentisch und das ist doch das was wirklich zählt!) und negativen Bullshit Gedanken (Waas… Frau Gold im Kopf, es geht einem doch aber nicht immer gut, das muss man doch auch mal sagen dürfen!) und was weiß ich nicht noch alles! Dabei ist die Welt voll lauter schöner Dinge auf die Du Deine Aufmerksamkeit richten kannst. Viele dieser schönen Dinge kannst Du kaufen, manche gibt es aber auch völlig umsonst.

Was aber noch viel wichtiger ist: Wie so ein sehr böse guckender Türsteher, bestimmst ganz allein DU wen oder was Du in Dich rein lässt und ob negative Menschen, Nachrichten oder Gedanken auf Deiner Party tanzen dürfen. Ob Du Dir jeden Tag die total authentischen, aber halt auch seufz-hmmpff-is-alles-nur-so-semi-in-meinem-eigentlich-tollen- Leben Instagram Stories reinziehst, ob Du Dir das ach-ja-muss-ne der Kollegen ständig gibst oder in das früher-war-wirklich-alles-besser Gelamentiere Deiner Nachbarin zumindest gedanklich mit einstimmst – DU ganz allein entscheidest.

Gilt übrigens auch für Essen & Trinken. Oh wait, außer bei original Belgischen Fritten mit Trüffelmayo! Und Edellakritzen von Lakrids Bülow. Und Bettys Number One and only Sambuca (wenn Du nicht Bettys Sambuca probiert hast, dann hast Du noch keine echten Sambuca getrunken, trust me!). Und…ok, Du siehst ich arbeite zumindest dran alles im Außen und im Innen schön zu machen und das ist ja eigentlich auch alles worum es hier auf Gold im Kopf geht – Wie wir es uns im Leben so richtig schön machen!

Wenn man schöne Dinge so liebt wie ich, dann gehören zu einem schönen Außen zweifelsohne auch frische Blumen. Und zwar viele und ständig. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich eigentlich die Liebe zu Blumen zum Beruf machen wollte. Hauptberuflich schöne Dinge kreieren, sich den ganzen Tag damit umgeben, sie riechen, fühlen, nein nicht schmecken (auch wenn man viele Blüten sogar essen kann!).

Und so ging ich in das Land der Blumen – Holland und studierte dort Floral Design. Jahaha, richtig gelesen: in Holland ist Floral Design ein Studiengang! Wenn Du hier in Holland einfach nur Florist werden willst, dann gehste zu einem Blumenladen und lernst dort vom Inhaber alles über das Floristikhandwerk.

Willst Du aber mehr als nur Grabgestecke und Blumensträuße für jeden Anlass binden, willst Du Kunstwerke aus Blumen erschaffen, florale Installationen kreieren und blühende Objekte designen, dann studierst Du Floral Design. In Holland. Mit Blumenliebhabern aus alles Welt.

Der Liebe wegen zurück im Hast-Du-gefälligst-auch-3-Jahre-eine-Ausbildung-gemacht? – Land Deutschland bewarb ich mich sogleich beim örtlichen Blumenladen und kam zum Probearbeiten. Ich sollte einen österlichen Kranz binden. Die Inhaberin und die zweite Floristin schlugen die Hände über dem Kopf zusammen über mein filigranes Kunstwerk, das mit ihrer Vorstellung wie ein g’scheiter Frühlingskranz hier bei uns in Bayern frei auszuschauen hat, so gar nicht zsamm‘ passte. Von wegen basst scho! Nope, denn mia san ja mia, ganz besonders bei unseren Freunden aus dem Königreich Bayern, ne! 😉

Es war mir ein innerliches Blumenpflücken Freude-Feuerwerk als ungelogen keine 5 Minuten später eine Kundin den Laden betrat, meinen Osterkranz kaufte und dazu noch sagte: „Hach wie schön, so zart und mal was ganz anderes, statt immer diese dicken, wurschteligen (ja DAS waren ihre Worte) Buchsbaumkränze.“

Ich bekam den Job übrigens nicht. Nevermind! So kam es, dass ich bei einem Holländischen Blumen StartUp anheuerte, das in Deutschland expandieren wollte und für sie Blumen – Workshops gab. Da das StartUp in Deutschland noch recht unbekannt war, nahmen manchmak nur eine Hand voll Leute an den Blumen – Workshops teil. Die Firma bestellte aber immer Blumen für die maximale Teilnehmerzahl und so waren am Ende immer noch viele Bouquets übrig. Und viele hieß in dem Fall so etwa 10 ungebundene, riesige Blumensträuße mit außergewöhnlichen Blumensorten.

Mein Partner in Crime kann noch heute ein Lied davon singen, wie wir nach jedem Workshop massenweise Blumen ins Auto luden und zuhause alle Vasen und vorhandenen Eimer mit der blühenden Pracht bestückten. Am nächsten Morgen – meistens war es ein Samstag – machte ich mich wie so im Zott Sahnejoghurt Werbespott voll bepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen…hinein ins Weekend Feeling, didumm mit den Blumensträußen auf den Weg durch unser Wohngebiet – und verschenkte Glück – meistens an wildfremde Menschen, denen ich noch nie zuvor begegnet war.

Denn jeder, aber wirklich jeder, freut sich ja wohl über geschenkte Blumen, right? Und es gab so viele verschiedene kleine Glücksgeschichten – da war z.B. die ältere Dame, die gerade in ihrem Garten arbeitete und super skeptisch war, ob das nicht irgendwie ein mieser Enkeltrick sei, die Blumen dann aber schlussendlich doch freudestrahlend annahm.

Ich traf einen Mann auf den Weg zur Haustür – begeistert riss er mir die Blumen förmlich fast aus der Hand und sagte, dass er hier zwar gar nicht wohnt, es sich aber prima trifft, da er hier gerade auf eine Gartenparty eingeladen sei und eigentlich noch schnell an der Tanke halten wollte um Blumen zu besorgen (ist er unverhofft bei der Gartenparty mit dem weltschönsten Blumenstrauß ever aufgetaucht? Aber hallo! Tanke, pfft…).

Ich traf auf eine junge Frau, die sich so freute, weil ihr Freud ihr noch nie Blumen mitgebracht hatte. #keinehrenmann! Ich klingelte unbekannter Weise bei einer Dame, die tatsächlich Holländerin war, vor Jahren der Liebe wegen nach Deutschland gezogen ist und die deutschen Blumenläden sooo langweilig fand und sich riesig über diese fantastische Auswahl aus ihrem Heimatland freute.

Und ich lernte einen Mann mittleren Alters kennen, der die Blumen freudestrahlend annahm, in die Wohnung eilte um Jacke und Autoschlüssel zu holen um zu seiner Kollegin zu fahren, die mit einer dicken Erkältung zu Hause saß (und sich vielleicht über ihn noch ein kleines bisschen mehr als über die Blumen freuen würde?).

Und mit jedem Blumenstrauß noch eine kleine Glücksgeschichte mehr.

Es kam noch einige Male vor, dass ich durch die Straßen zog und fremden Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, bis ich aus der Stadt wegzog und so auch den Job als Blumenfee hinter mir lies.

Das Blumenfee Business machte mich sehr glücklich, allerdings nicht reich. Nach der Insolvenz des ersten deutschen und wirklich coolen Blumen StartUps Bloomydays (gehört heute zu Fleurop), dessen Gründerin Franziska von Hardenberg mittlerweile erfolgreich ins Echtgoldschmuck Business gewechselt ist – Gold Leute! Irgendwas mit Gold, ach gucke, ok am Finger, statt im Kopf, aber der Zusammenhang ist offensichtlich, oder? – tummeln sich aktuell noch jede Menge Schnittblumen-im-Abo StartUps und Blumen Onlineshops da draußen, die versuchen den altbackenen Platzhirschen von Fleurop & Co. Konkurrenz zu machen.

Eine echte Erfolgsgeschichte ist dabei Blumigo – vom Wochenmarkt ins Online Blumen Business – Familienbetrieb, machen richtig schöne Sachen, coole Auswahl an Blumensorten und Farben und ein tolles Preis-Leistungsverhältnis! Dazu ein super Social Media Auftritt, YouTube Channel, das BlumiMag mit vielen DIY Blumen Projekten und ganz neu und „Frisch angeschnitten“ der eigene Blumen Podcast. Hier macht jemand wirklich ganz viel richtig und ganz viel Freude! (P.S. Ich habe allerdings keine einzige Blume für diesen Beitrag bekommen, hab ich einfach so geschrieben, aber falls man mich noch glücklicher machen möchte, ne…liebe Blumigos…ich wäre bereit! ;-)).

Prinzipiell sind Blumen in Deutschland aber ein echt schweres Business, denn ganz anders als der Holländer kauft der Deutsche nun mal am liebsten die Tulpen oder Gerbera beim ALDI anner Kasse für 1,99€. Solche Preise kann aber kein StartUp (oder örtlicher Blumenladen) der Welt aufrufen, geschweige denn auch noch per Post versenden.

Ob Du nun mit einem Blumen Business erfolgreich wirst #maybebaby…glücklich kannst Du da auf alle Fälle werden, keine Frage. Ganz besonders, wenn Du die Blumen einfach an wildfremde Menschen verschenkst, ne. 😉 Oder Dir einfach mal wieder selbst welche kaufst (vielleicht nicht gerade die vom ALDI anner Kasse…).